Platz ohne Namen Bramsche

Die hier stehenden Häuser wurden früher alle von Tuchmachern bewohnt.  Am Platz ohne Namen stand die ehemalige Fabrik Piesbergen in dem Eckhaus Mühlen-/Eschstraße. 1903 wurde das Fabrikgebäude Piesbergen zu Magistratswohnungen umgebaut. In der Fabrik Piesbergen stand 1845 die erste Dampfmaschine im Ort; der Betrieb war die erste Tuchfabrik in Bramsche. 

Der Betrieb Hölscher war die erste große Maschinenbauerfirma in Bramsche. Die Fabrik stellte Dampfmaschinen, Mähdrescher, Wasserräder, Jennies, Krempeln und vieles mehr her. Baugleiche Holzkrempeln, wie die im 1. OG des Museums, wurden von Hölscher gefertigt. Hölscher baute das Original der Jenny und verkaufte sie nach Cottbus. Heute ist der Apparat im Deutschen Museum in München ausgestellt, ihr Nachbau steht im 1.OG. Für die Tuchmacher auf dem Mühlenort führte Hölscher auch Reparaturen durch. Bis etwa zum Beginn des Ersten Weltkriegs verschwand die Firma Hölscher.  

Ursprünglich aus dem Jahr 1649 stammend, wurde das Haus nach dem großen Brand auf dem Mühlenort 1781 wiederaufgebaut. Seit 1824 wohnte Hermann Rudolph Strietmann dort und betrieb eine Brennerei. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann die Historie des Hauses als Gastwirtschaft, die am Neujahrstag 2005 endete: Die letzte Wirtin der „Altdeutschen Bierstube“,  hatte keinen Nachfolger finden können. 2010 erfolgten der Verkauf und die umfassende Sanierung des Baudenkmals sowie der Umbau des Gebäudes in ein Wohnhaus. 

Glockenspiel

Das Glockenspiel an der Giebelwand des Hauses Münsterstraße 11 wurde 1988 eingeweiht. Es besteht aus 16 Glocken und verfügt über ein Repertoire von gut 60 eingespeicherten Liedern. Täglich um 12:15 Uhr und um 17:00 Uhr erklingen der Jahreszeit angepasste Melodien, an kirchlichen Feiertagen auch sakrale Musik.

Das Glockenspiel entstand auf Initiative des Heimat- und Verkehrsvereins Bramsche e.V. (HVV), der es auch finanzierte und bis heute betreut.